Aufgabe: Aufmaß des Kanalisationseinganges und der Statue mit einem Laserscanner und anschließender Auswertung

Uns, den Azubis von Tiedemann, Wenck und Brand Vermessung, wurde die Aufgabe gestellt, das Siel-Einstiegshäuschen aus Kaiser-Wilhelm-Zeiten und die Statue von William Lindley an der U-Bahn Station Baumwall mit einem Laserscanner zu erfassen.

Vor Ort berieten wir, wo und wie wir den Scanner aufstellen und mit welcher Auflösung gescannt werden sollt.

Da wir einige Standpunkte etwas weiter entfernt vom Siel-Einstiegshäuschen positionieren mussten, um das Dach mit aufzunehmen, haben wir für diese Standpunkte eine höhere Auflösung eingestellt.

Wir haben uns dazu entschieden, jedem Standpunkt Farbscans zu erstellen, um das Objekt in Farbe darzustellen zu können.  

Wir haben mit den Standpunkten nahe der Fassade begonnen und einmal um das Siel-Einstiegshäuschen herum gemessen. Dabei konnten wir auch gleichzeitig die Statue erfassen.

Danach haben wir mit den weiter entfernten Standpunkten für das Dach gesannt und auch einmal um das Gebäude herum gemessen.

Während der Scans haben wir uns über mögliche Verknüpfungen für die spätere Auswertung im Büro Gedanken gemacht.

Das Scannen verlief weitestgehend ohne Probleme, nur ein Baum war zu nah am Gebäude. Dieses Problem konnten wir mit ein paar zusätzlichen Standpunkten beheben.

Nach der örtlichen Erfassung wurdem am PC die Scans zu exportiert.

Währenddessen haben wir ein Protokoll geführt und haben eine ausführliche Skizze gezeichnet, wie die Lage der Objekte war und wo wir unseren Scanner positioniert haben.

Anschließend werteten wir die Daten aus. Zuerst haben wir alle Scans miteinander verknüpft, die sogenannte „Registrierung“. Dadurch werden alle Punktwolken in einer gemeinsamen Punktwolke verknüpft.

Nach der Verknüpfung entstand eine große Punktwolke, die wie ein 3D-Modell von der ganzen Umgebung aussieht.

Daraufhin haben wir die erste Fassade gezeichnet. Mit dem Zeichenprogramm AutoCAD, der Auswertesoftware des Scanners und einigen Tools konnte eine Strichzeichnung erstellt werden.

So haben wir nach und nach die Fassade gezeichnet und währenddessen hat unsere Projektleiterin ein Orthofoto (ein maßstabsgetreues, entzerrtes Bild, aus der man zeichnen kann) aus den Scans erstellt.

Das Orthofoto wurde in die CAD-Zeichnung eingefügt. So brauchten wir die Scans nicht mehr und konnten die Fassade einfach aus dem Orthofoto zeichnen.

                   Scan-Orthofoto

Zeichnen aus den Scans

Vorteile

- Man kann mehr hineinzoomen, um Ecken besser erkennen zu können

- Man kann aus verschiedenen Perspektiven Punkte abgreifen

Nachteile

- Das Abgreifen von Scanpunkten klappt nicht immer wie gewünscht

- Die Auflösung der Scans spielt eine große Rolle

Genauigkeit

Die Zeichengenauigkeit hängt von der gescannten Auflösung ab. Wenn man bei einem Standpunkt eine Kante nicht abgreifen kann, kann man den Scan wechseln und so die Kante von einer anderen Perspektive besser abgreifen.

 

Orthofoto

Vorteil:

- Das Abgreifen der Punkte ist einfacher (einfaches nachzeichnen)

- Das Zeichnen ist deutlich schneller

 

Nachteile

- Die Orthofotos können „kahle Stellen“ haben

- bei geringer Auflösung teilweise zu pixelig um klare Linien zu erkennen.

Genauigkeit:

Die eigene Zeichengenauigkeit spielt eine große Rolle. Eine Kante oder eine Linie, die man nachzeichnen will, ist auf dem Orthofoto leicht verpixelt und so lässt sich die Kante/Linie nicht ganz genau zeichnen.

 

Fazit

Wir haben vieles über den Scanner, die Auswertung und die Einsatzbereiche des Scanners kennen gelernt, wie zum Beispiel ein Fassadenaufmaß, ein Orthofoto und wie eine 3D Punktwolke aussieht.

Wir haben auch etwas über selbstständiges Arbeiten gelernt, da wir von der Planung, über die Durchführung und die Auswertung alles selbst machen durften.

Es hat sehr viel Spaß gemacht, das komplette Projekt selbst durchführen zu dürfen und Verschiedenes mit dem Scanner auszuprobieren.

Bei der Auswertung der Scans war es sehr interessant zu sehen, wie man die Scans miteinander verknüpft, um sie in ein gemeinsames System zu bringen. 

Künftig würden wir bei manchen Standpunkten die Auflösung erhöhen oder ein Standpunkt zusätzlich messen, damit das Abgreifen der Punkte besser funktioniert. Beim Scannen entsteht ein Raster und dies war bei uns teilweise lückenhaft. Eine bessere Auflösung ergibt ein dichteres Raster, indem genauer abgegriffen werden kann.

Laserscanning ist eine interessante Messmethode, welche für einen Fassadenplan hervorragend geeignet ist, um die detaillierte Fassade genauestens zu erfassen. Besonders für eine denkmalgeschützte Fassade ist es umso wichtiger alle Details aufnehmen zu können.

Für eine Analyse einer Fläche, um Unebenheiten erkennen zu können, kann der Laserscanner ebenfalls ein nützliches Instrument sein.